Text: Svetlana Reinwarth

Fotos : Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 13.05.2024

Das Folklorefestival " Boysun Bahori"/ der Frühling in Boysun"  

Das "Düsseldorfer Blatt" besuchte das Folklorefestival in Usbekistan " Boysun Bahori" (" der Frühling in Boysun") 

Die Mitarbeiter des " Düsseldorfer Blattes" waren schon oft im sonnigen Usbekistan. Es ist für uns zu einer guten Tradition geworden, hierher zu kommen. Jedes Mal freuen wir uns sehr auf dieses warme und sehr gastfreundliche Land. 


Diesmal führte uns der Weg in den Süden Usbekistans, in die kleine Stadt Boysun, die in der Region Surkhardarya in den malerischen Boysuntau-Bergen liegt. Hier fand vom 1. bis zum 7. Mai 2024 das Frühlings-Folklorefestival "Boysun Bahori" statt, was aus dem Usbekischen übersetzt " Der Frühling in Boysun" bedeutet.


Obwohl die Stadt Boysun mit ihren nicht mehr als 25.000 Einwohnern auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, sind ihre Kultur, Bräuche und Traditionen nicht nur weltweit bekannt, sondern auch von der UNESCO geschützt.

Das Folklore-Festival " Boysun Bahori", der " Frühling in Boysun"

Dies liegt vor allem daran, dass hier nationale Bräuche, Traditionen und Rituale seit jeher bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dies spiegelt sich in Musik, Gesang, Tanz, Volkskunst, Handwerk und Küche wieder. Die Kultur und Traditionen der Boysun wurden in die repräsentative Liste der "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" der UNESCO aufgenommen.

Telinehmer des Festivals

Zu den berühmten Sehenswürdigkeiten dieser Orte gehört zum Beispiel die  Begräbnisstätte eines Neandertalerkindes, die 1938 im Boysuntau Gebirge in der Teshik-Tash-Höhle gefunden wurde. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um einen Jungen handelte, doch dann wurde bei der Untersuchung durch Experten genau festgestellt, dass es ein Mädchen von etwa 10 Jahren war. Dies ist eine einzigartige Höhle, in die jedes Jahr Touristen und Pilger aus der ganzen Welt kommen, und hier sind viele Legenden und Sagen verborgen.

In den Bergen Boysuntau

Man sagt, dass hier der Schatz des Reisenden Marco Polo vergraben wurde, den er auf der Flucht von Räubern versteckte, die seine Karawane auf der Großen Seidenstraße überfallen hatten. Archäologen fanden zwar nicht den begehrten Schatz, entdeckten aber wertvolle alte Felsinschriften und Zeichnungen. Außerdem gibt es hier eine berühmte Mineralwasserquelle - Omonkhana, deren Wasser heilend wirkt und viele Krankheiten heilt.

Im Jahr 2024 wurde das Festival zum siebten Mal unter Beteiligung des Tourismuskomitees, der Regierung der Region Surkhardarya und des usbekischen Kulturministeriums veranstaltet.

Obwohl der Weg von Deutschland nach Boysun ganz weit ist, hat die Redaktion des "Düsseldorfer Blattes" die Einladung des Organisationskomitees gerne angenommen, zum "Boysun Bahori" zu kommen und unseren Lesern darüber zu erzählen. Während des gesamten Aufenthaltes in Boysun berichteten wir vor Ort über due Ereignisse des Festivals im Telegrammkanal und die Leser konnten immer neue und aktuelle Informationen bekommen. 

Zunächst einmal haben wir die Atmosphäre des Festivals sehr genossen. Wir trafen auf sehr gastfreundliche, offene und nette Menschen. Sie luden uns zu ihren Ständen ein, erzählten uns von ihren Musik-oder Tanzgruppen, spielten für uns sofort mitreißende Melodien vor, sangen und tanzten. Viele Menschen trugen auf dem Festival Nationaltrachten, die in Usbekistan sehr bunt und schick sind. Sie werden oft nicht nur zu festlichen Anlässen, sondern auch im Alltag getragen.

Teilnehmerinnen des Festivals 

Teilnehmerinnen des Festivals

Die Gäste waren von der großen feierlichen Eröffnung des Festivals begeistert. Die Stimmung war so festlich und beschwingt, dass viele Leute zur Bühne kamen und Zusammen mit Künstlern tanzten. Nach dem Ende des Konzerts ging das Fest noch lange weiter.


Während der Festivalwoche konnten die Gäste an einer internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz teilnehmen, zahlreiche Auftritte der  Künstler aus verschiedenen Ländern sehen, Ausstellungen von Trachten, Musikinstrumenten und Volkshandwerk besuchen.  Es gab Drohnenvorführungen, Wettbewerbe im nationalen Ringkampf Kurasch, Steinheben, Tauziehen, Ziegenziehen usw.


Unserer Meinung nach verdient das Gespräch über die usbekische Küche, die in der ganzen Welt berühmt ist, besondere Aufmerksamkeit. Als wir in Usbekistan waren, konnten wir natürlich das Meisterwerk der Nationalküche- den usbekuschen Plow probieren. Das war sehr lecker. 

Der Plow ist ein berühmtes usbekisches Nationalgericht

Heute, nach dem Besuch des Festivals, möchten wir uns bei all unseren Helfern, Begleitern, Dolmetschern und Fahrern bedanken. Sie haben tadellose Arbeit geleistet und sich bemüht, uns das Interessanteste zu zeigen, was Usbekistan zu bieten hat.

Besonders hervorheben möchten wir die Sicherheit der Festivalbesucher. Dank der Unterstützung und der gut koordinierten und präzisen Arbeit der Tourismuspolizei fühlten sich die Gäste sicher und geborgen, was auf Reisen immer sehr wichtig ist.

Jede Frage, jede Bitte um Hilfe hat immer Unterstützung und Verständnis gefunden.


Es war sehr traurig, von Usbekistan Abschied zu nehmen, aber wir hoffen, dass wir es wieder bald besuchen werden. Unseren Lesern, die ihren Urlaub planen und eine Reise nach Usbekistan unternehmen möchten, können wir dies nur wärmstens empfehlen.


Sie werden eine wunderbare und romantische Reise durch die ehemalige Große Seidenstraße erleben. Und Ihre Reisebegleiter werden diese Reise nicht nur angenehm, sondern auch informativ gestalten, denn die Geschichte Usbekistans ist so reichhaltig, dass man jedes Mal neue, faszinierende Seiten entdecken kann.